35. Winterlaufserie Rheinzabern - der 15er
die jüngste Glücksfee aller Zeiten: Sophie Hochmuth an ihrem ersten Geburtstag, die Großeltern bannen’s auf Chip


Bei km 7 noch als vierköpfige Gruppe unterwegs: Sieger Jannik Arbogast (590), Zweiter Kim Abel (531), dahinter versteckt Dritter IsaacKibrom und Vierter Christophe Krech


Die jüngste Glücksfee aller Zeiten
Rheinzabern, 08. Januar 2017 - beim 15er der 34. Winterlaufserie war Sabrina Hochmuth nicht vor Ort, weil sie ein paar Tage zuvor Töchterchen Sophie auf die Welt brachte. Sophies ersten Geburstag feierte die ganze Familie bei der Winterlaufserie und das Geburtstagskind höchstpersönlich zog die Startnummern für die Tombola.708 Geburtstagsgäste im Ziel – eine große Party für ein kleines Mädchen.
Genau 59 Jahre älter ist Erich Binzel, der über seiner Startnummer 40 noch eine goldene 60 trug. Verpaßt hatte sie ihm „sein“ Lauftreff Rheinhessen-Pfalz. Mit dieser Truppe in Orange feierte der 1. Vorsitzende des Gutenberg-Marathon-Club Mainz e.V. seinen runden Geburtstag läufergerecht in der Halle der ISG Rheinzabern. Bei seinem Heimatmarathon wird er dieses Jahr nach der Meniskus-Operation vom vergangenen Jahr „nur“ noch über die Hälfte der Strecke an den Start gehen.
Zum zweiten Teil der 35. Winterlaufserie machte diese ihrem Namen alle Ehre. Zwar waren die zweistelligen Minustemperaturen vom Ende der vergangenen Arbeitswoche schon wieder Geschichte, aber es schneite. Noch am Vorabend war ein emsiges Helferteam mit Salz auf der Strecke, um die Wege vom Eis zu befreien. Aber durch den Schneefall in der Nacht war ihre Arbeit morgens schon wieder Makulatur. Die Voraussagen waren auch schlechter als das Wetter letztlich eintraf, so daß das Team um Daniel Hochmuth erst am Sonntagmorgen endgültig entschied, den Lauf wie geplant durchzuführen. Eine angedachte Alternative war, die Leute auf eigene Verantwortung laufen zu lassen, allerdings ohne Zeitnahme. Zum Glück war das nicht nötig. Letzten Endes blieben aber doch einige Läufer zuhause, denen das Wetter zu schlecht war. Im Vorjahr zählte man noch 986 Finisher, über 900 waren es in den letzten Jahren immer.
Der prominenteste Aussteiger war heute Frederik Unewisse (LG Region Karlsruhe). Er kam nach gerade überstandener Erkältung mit dem Untergrund nicht zurecht, was zu muskulären Problemen führte. Schließlich siegte nicht Unewisse sondern die Vernunft.
Sein Vereinskollege Jannik Arbogast profitierte davon, daß vorne diesmal witterungsbedingt keine Post abging. Der 25jährige Lehramtsstudent hat ein „Seuchenjahr 2016“ hinter sich. Ein Ödem im rechten Schienbein, das mehrmals wieder kam, machte ihm das Leben schwer. Jetzt läuft er nur noch 4-5 Mal pro Woche und treibt sich sonst im Wasser rum, schwimmt mit den Triathleten und macht Aquajogging. Das bekommt ihm gut und er freut sich, wieder am Wettkampfzirkus teilnehmen zu können. „Das ist jetzt zwar die schlechtes Siegerzeit seit Jahren, aber ich bin zufrieden“ strahlte er nach seinem Zieleinlauf. Nach 49:34 min wurde er von Harald Baumann gescannt.
Kim Abel (Engelhorn Sports Team) folgte zwei Sekunden später – er ist jetzt der Führende der aktuellen Winterlaufserie. Beim 10er vor vier Wochen lief er nach 32:00 min als Achter ins Ziel. Sein Teamkollege Christophe Krech war seinerzeit vier Sekunden schneller und heute als Vierter 14 Sekunden langsamer. Zwischen den beiden kam mit Isaac Kibrom der Seriendritte des Vorjahres ins Ziel. Er war beim 10er etwas schwächer als gewohnt, beim 20er in vier Wochen wird er aber sicher auch ein Wörtchen mitreden, wenn’s um die Podiumsplätze gab.
Bei den Frauen führte auch heute kein Weg an Melina Tränkle vorbei. Mit 54:53 min war sie auch diesmal wieder eine Klasse für sich. Ihre schärfste Konkurrentin und neuerdings auch Vereinskollegin Tanja Grießbaum war nicht am Start.
Hinter der zierlichen 25jährigen kämpften Latifa Schuster und Veronica Clio Hähnle-Pohl diesmal um Platz 2. Im Zielspurt entschied die Französin das Rennen für sich, beiden trennten drei Sekunden (56:03 zu 56:06 min). Sie pfiffen beide quasi auf dem letzten Loch, als sie hinterm Zielkanal verschnauften. „Das war hart heute“ stieß die Heilbronnerin Hähnle-Pohl hervor.
Die höchste Altersklasse war diesmal die M75. Immerhin sechs Herren dieser Altersklasse nahmen die 15 glatten Kilometer unter die Füsse. Der Oldie des Sextetts war Erwin Hube (TV Schwetzingen). Der 78jährige war seinen ein und zwei Jahre jüngeren Laufkollegen mit 1:18:13 h deutlich voraus. 1:20:07 h brauchte Vinzenz Kudler (SFG Serres), 1:24:52 min war der VL Speyerer Hans Hamm unterwegs.
Theo Baumann, der im Wettkampfbüro die Fäden zieht und die von seinem Vater und dessen Lebensgefährtin Ellen genommenen Zeiten verarbeitet, erklärte noch kurz die Modalitäten der Mannschaftswertung: gewertet werden immer die drei Schnellsten eines Vereins. Egal, ob sie nur einen einzigen Lauf oder die ganze Serie absolvieren. Im schlimmsten Fall kann ein Verein mit neun verschiedenen Läufern in die Wertung kommen.
In vier Wochen findet der abschließende 20 km-Lauf der aktuellen Winterlaufserie statt. Ob dann wieder auf winterlich-weißer Strecke oder gar schon mit Vorfrühlungstemperaturen, darüber wird Petrus sicher zu gegebener Zeit entscheiden. Daniel Hochmuth jedenfalls hat bis dahin sicher seine Stimme wieder, die ihm heute am Ende der Veranstaltung fast abhanden gekommen war.
Und hier jede Menge Startfotos
Ergebnisse www.laufinfo.eu